Rauchen gilt als ein wichtiger Risikofaktor für Krebserkrankungen wie Lungenkrebs. Doch selbst wenn eine solche Erkrankung überstanden wurde, heißt das nicht automatisch, dass die Betroffenen künftig auf das Rauchen verzichten. Wie sich in einer Untersuchung zeigte, greifen Überlebende einer Tabakrauch-assoziierten Krebserkrankung häufiger zum Glimmstängel oder der E-Zigarette als Überlebende einer Krebserkrankung, die nicht mit dem Rauchen in Verbindung stand. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Cancer Epidemiology veröffentlicht.
Die Forscher analysierten Daten aus dem National Health Interview Survey, die von 2015 bis 2018 erhoben worden waren. Von den Befragten hatte ein Teil eine Krebserkrankung überstanden, die mit Tabakrauch assoziiert war, andere hatten zwar geraucht, waren aber an einer nicht mit Tabakrauch in Verbindung stehenden Krebserkrankung erkrankt.
Die Überlebenden einer mit dem Rauchen assoziierten Krebserkrankung begannen, nachdem sie den Krebs überstanden hatten, häufiger wieder Zigaretten oder E-Zigaretten zu rauchen als die Überlebenden einer nicht mit Tabakrauch in Verbindung stehenden Krebserkrankung. Grundsätzlich nahm die Zahl der Wieder-Raucher mit jedem Jahr, das seit dem Ende der Krebsdiagnose verging, zu.
Die Neigung, wieder zum Glimmstängel oder der E-Zigarette zu greifen, nimmt offenbar zu, je länger die Krebsdiagnose zurückliegt, so die Einschätzung der Studienautoren. Der Schreck, den die Krebsdiagnose brachte und der zur vorübergehenden Aufgabe des Rauchens führte, verblasst vermutlich mit der Zeit. Es müsse über effektivere Maßnahmen für eine anhaltende Raucherentwöhnung bei Krebspatienten nachgedacht werden.
Quelle: Bjurlin MA et al. Patterns and associations of smoking and electronic cigarette use among survivors of tobacco related and non-tobacco related cancers: A nationally representative cross-sectional analysis. Cancer Epidemiology 2021, 75:101913; doi.org/10.1016/j.canep.2021.101913