Immun-Chemotherapie bei triple-negativem Brustkrebs

Könnte in der Ersttherapie bei Patientinnen mit hoher PD-L1-Expression der neue Standard werden.

In bestimmten Fällen können Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem nicht-operablem oder metastasiertem triple-negativem Brustkrebs davon profitieren, wenn sie in der Erstbehandlung zusätzlich zur Chemotherapie noch eine Immuntherapie mit einem PD1-Blocker erhalten. Dies solle, so die Empfehlung bei der Präsentation der Ergebnisse der KEYNOTE-355-Studie auf dem diesjährigen ESMO, zum neuen Therapiestandard werden.

Schon die Zwischenergebnisse dieser Studie hatten eine positive Wirkung auf das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, erbracht. Es profitierten Patientinnen, deren triple-negativer Brusttumor viel PD-L1 ausbildete. In den jetzt präsentierten Endergebnissen ergab sich ein ähnliches Bild. 847 Patientinnen hatten sich an der Studie beteiligt, bei denen sich der Brusttumor in andere Organe ausgebreitet und Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen, gebildet hatte. Sie erhielten die übliche Chemotherapie in Kombination mit entweder einem PD1-Blocker oder einem Scheinmedikament (Placebo). 

Nach einer Beobachtungszeit von fast vier Jahren war das Gesamtüberleben in der mit der Kombination aus PD1-Blocker und Chemotherapie behandelten Gruppe signifikant besser als in der Gruppe, die Chemotherapie plus Placebo erhalten hatte. Dies galt wiederum für Patientinnen mit hoher PD-L1-Produktion im Tumor. Das bessere Überleben, ohne dass die Krankheit weiter vorangeschritten war, bestätigte sich auch jetzt. Und auch die Ansprechrate war unter der PD1-Blocker- plus Chemotherapie signifikant besser. Grundsätzlich stiegen die Überlebensaussichten unter der Immun-Chemotherapiekombination mit steigender PD-L1-Bildung im Tumorgewebe.

Die Häufigkeit starker Nebenwirkungen Grad 3-5 stieg durch die Kombinationstherapie nur leicht im Vergleich zu Chemotherapie plus Placebo. Für Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem inoperablem oder metastasiertem triple-negativem Brustkrebs und hoher PD-L1-Bildung sollte angesichts dieser Studienergebnisse die Kombination aus PD1-Checkpointhemmung und Chemotherapie in der Erstbehandlung der neue Standard werden, so die Empfehlung der Experten auf dem ESMO-Kongress.

Quelle: Cortés J et al. KEYNOTE-355: Final results from a randomized, double-blind phase III study of first-line pembrolizumab + chemotherapy vs placebo + chemotherapy for metastatic TNBC. Abstract LBA16. Präsentiert auf ESMO-Kongress 2021

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