Die Weichen für Hautkrebs werden früh gestellt: Schwere Sonnenbrände in der Kindheit erhöhen das Lebenszeitrisiko für Plattenepithelkarzinome, Basaliome und das maligne Melanom
Die Sommerferien stehen vor der Tür und mit ihnen die Zeit von Strandurlauben und ausgedehnten Sonnenbädern. Doch wieder einmal warnen Experten vor dem ungezügelten Sonnengenuss. Vor allem Teenager sollten sich dem UV-Licht nur mit ausreichendem Schutz aussetzen – schwere Sonnenbrände in der Kindheit erhöhen, so der Bericht in der Fachzeitschrift Cancer Epidemiology, Biomarkers and Prevention, das Lebenszeitrisiko für Hautkrebs.
Die Forscher betrachteten die Häufigkeit von Hautkrebs bei Krankenschwestern aus den USA, die an einer großen, über viele Jahre dauernden Studie teilgenommen hatten. Die Frauen waren u.a. dazu befragt worden, ob sie in der Kindheit und Jugend häufig in der Sonne gewesen waren und schwere Sonnenbrände erlitten hatten. Fünf und mehr schwere Sonnenbrände, bei denen sich sogar Blasen auf der Haut gebildet hatten, im Alter von 15 bis 20 Jahren waren mit einem erhöhten Risiko für sowohl hellen Hautkrebs (Plattenepithelkarzinom, Basaliom) als auch schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) verbunden. Doch auch die Sonnendosis im Erwachsenenalter wirkte sich aus: Frauen, die sich gemessen an allen Teilnehmern am häufigsten der Sonne aussetzten, hatten ein bis zu zweieinhalbfach erhöhtes Risiko für hellen Hautkrebs.
Schon früh im Leben werden offenbar die Weichen für Hautkrebs gestellt. Eine starke UV-Belastung in der Kindheit und Jugend verursacht Kosten, die im späteren Erwachsenenleben häufig mit hellem oder sogar schwarzem Hautkrebs bezahlt werden müssen. Diese Erkenntnis, so die Empfehlung der Studienautoren, solle Auswirkungen auf Vorbeugemaßnahmen für Hautkrebs haben. Vor allem die Haut von Kindern und Jugendlichen sei mit wirksamen Sonnencremes und bedeckender Kleidung zu schützen.
Quelle:
Wu, S. et al.: Long-term Ultraviolet Flux, Other Potential Risk Factors, and Skin Cancer Risk: A Cohort Study. Cancer Epidemiology Biomarkers and Prevention 2014, 23(6):1080–1090
